Herbstausflug von Fit&Aktiv

Eine Reise ins Mittelalter

 

Zum 10-jährigen Bestehen der Breitensportgruppe Fit&Aktiv (Männer 35+) stand der Herbstausflug vom 1ten bis zum 3ten November diesmal unter einem besonderen Motto: einer Reise ins Mittelalter.

So machten sich freytags 17 edle Recken in blechernen Karossen auf ihren Weg nach Bornhagen.


 

Im Klausenhof, dem alten Wirtshaus unterhalb Burg Hanstein, wurde die Kumpanei von Hausknecht Frederik mit einem Trunk aus dem Hansteiner Sturzbecher begrüßet und in die mittelalterlichen Schlaflager eingewiesen. Nach einem urigen Essen mit regionalen Spezialitäten aus dem Eichsfeld, rief Magd Silvia die Schar zu einer Fackelwanderung mit kurzen Geschichten rings um die Burg auf. Die diesjährigen Organisatoren Stefan Blank und Andreas Luckhardt versicherten ebenfalls, dass es die Burg gibt – diese blieb wegen inaktiver Beleuchtung jedoch im Dunklen verborgen. Der Abend klang in gemütlicher Runde heiter und feuchtfröhlich aus, bevor die Burgkemenaten zu erquickendem Schlafe aufgesucht wurden.

 Nach dem Morgenläuten wurde ein kräftiges Eichsfelder Frühstück gereichet, bevor bei einer Besichtigung des Wurst- und Hausschlachtemuseums weitere Spezialitäten probiert werden durften. Derart gestärkt wurde der Burgberg erneut erklommen, der nun einen schönen Blick auf die (tatsächlich vorhandene) Burgruine Hanstein geboten hat. Bei der Wanderung auf ehemaligen Grenzwegen wurde das Grüne Band erkundet, das früher als „Todesstreifen“ bekannt war. In Lindewerra konnte die letzte Stockmanufaktur erlebt und besichtigt werden. Darauf musste der Elektrolythaushalt wieder hergestellt werden, was gar nicht so einfach war. Waren wir wirklich so entkräftet? Nein, der Lindewerrakrug stellte sich als Spezialanfertigung heraus: ein harmlos anmutender Tonkrug, der durch Blei auf statt-liche 11 kg gebracht wurde. Lachend und mit brandneuen Wanderstöcken ausgestattet, wurde nun der herausfordernde Anstieg zur Teufelskanzel in Angriff genommen. Ein beeindruckendes Bild über die hufeisenförmige Werraschleife bis ins Hessische Bergland belohnte die Mühen des Aufstiegs.

Trotz aufkommenden Nebels in der schönen Herbstlandschaft wurde der Klausenhof noch vor Einbruch der Dunkelheit erreicht. Dort wartete bereits die Eichsfelder Ritterschaft auf die edlen Recken, die flugs in historische Gewänder gekleidet wurden, um ihre Kraft und Geschicklichkeit in verschiedenen Ritterspielen unter Beweis zu stellen. In den Abendstunden fand ein zünftiges Ritteressen statt. Die Tafel war reich gedeckt bis sich die Tische bogen, wobei Bob McMurray als Vorkoster die Tafeley eröffnete. Gewandete Knappen und Mägde trugen Schmackhaftes aus der Kräuterküche auf bis ein jeder satt und zufrieden die einmalige Atmosphäre des Wohlseins mit Kerzenschein und mittelalter-licher Musik genießen konnte. Nach beendetem Mahle wurde Christian Pfeiffer als ehren-reicher Gast der Tafelrunde zum Ritter geschlagen, nachdem er sich beim Lindewerrakrug so tapfer gezeigt hatte. Dies wurde sogleich mit einem Pergamentum und einem gehörigen Umtrunk aus dem Horne besiegelt.

Nach dem zweiten Eichsfelder Frühstück wurde der Burgberg noch einmal erklommen, um die Burgruine genauer kennen zu lernen. Kurz vor dem Ziel lag der Kräutergarten, wo eine Erfrischung gereicht wurde, die 37 Kräuter in sich vereint. Nachdem die Burg ausgiebig besichtigt und auch die Folterinstrumente im Burgverließ mit Schaudern und eigenen Augen gesehen wurden (keine Angst, der Trainer hat sich dort keine neuen Anregungen für das Zirkeltraining geholt), wurden die vielzähligen Stufen des Burgfriedes empor gestiegen, um einen wunderschönen Ausblick über das Eichsfelder Land zu genießen. Mit einem letzten Sturztrunk am Hausbrunnen wurde die gesamte Kumpanei schließlich vom Hausherrn Klaus Röhrig verabschiedet.

Nach dem Wanderwochenende findet das Training wie immer dienstags ab 20 Uhr in der Turn-halle der Marienschule statt. Interessierte sind jederzeit herz-lich zu einem Schnuppertraining eingeladen.

 P.S. Über den klaren Gewinner der Schnarch-Meisterschaften hüllt sich dieses Pergamentum geziemend in Schweigen.

Andreas Luckhardt